Die vorliegende Komposition „Fröhlicher Schlafwandler“  hat eine bemerkenswerte Geschichte:

In meiner Komposition versuche ich das " Kriegsknattern" durch kurze harte Töne auszudrücken, in deren Verlauf das Klagen nicht fehlen darf und sich sehr ausbreitet bis hin zum Schlafwandel auf der zweiten Seite, denn fast jede Nacht mussten wir  1944/45 bei Bombenalarm, - das sind meine Mutter mit ihrem Baby und meine zwei jüngeren Geschwister, die unter meiner Obhut standen – (Vater war im Krieg)  - den Luftschutzkeller aufsuchen.

Noch weit vor dem Dreiviertel Takt künden wirre und fast konfuse Tonpassagen meinen Schlafwandel an.
Und weiter bis hin zur schlechten Stimmung meiner Mutter kurz vor dem dreiviertel Takt:
denn eines Nachts müssen meine Nerven versagt bzw. eingeschlafen sein und ich hatte
 ungewollt den Geschwistern ihren alleinigen Weg nach unten überlassen und  bin selber
dem Schlafwandel verfallen.
Meine Mutter fand mich endlich nach langem Suchen in der Badewanne des Badezimmers - aber sie tröstete mich dann, weil sie meinen Schlafwandel erkannte.

Als sich dann recht bald die Entwarnungssirenen hören ließen, spürten wir alle die Erleichterung,  und Mutter ließ es sich nicht nehmen, Fröhlichkeit zu verbreiten, so dass wir trotz der angespannten Kriegslage immer mal wieder lachen konnten.

Und gerade nach besagten Taktwechsel entwickelt sich langsam aber stetig wieder Fröhlichkeit, Licht und Harmonie, die bis zum Schluss ausdrücken, dass wieder Alles gut wird, und dass wir "da durch" müssen……denn
                                               Licht  ist Liebe  und Liebe  ist Leben!

   Witzmannsweiler,  Dezember 2022                                                 Karsten Stocks

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Aufführungszeit 4:30 Min.

Erstausgabe 2022 by Musik-Kral, Mauerkirchen